Gartenpost Oktober

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.

Afrikanisches Sprichwort

Liebe Gartenfreunde,

Auch wenn das Wetter zeitweise schon sehr zum Drinbleiben einlädt, hat der Garten auch im Herbst noch seinen Reiz. Allein die Wäldchen und Gestrüppe mit den feuerroten Spindelsträuchern, den gelben Birken, den silbrig glitzernden Clematis-Samenständen sind schon eine Pracht.
Und so mancher Schaugarten ist auch im Oktober unbedingt noch einen Besuch wert, so wie der Sichtungsgarten in Weihenstephan, Freising (siehe Bild oben).

Rote Herbstfärbung der Kanadischen Felsenbirne (Amelanchier canadensis)

Denn einerseits gibt es zahlreiche Stauden, die bis spät in den Herbst hinein blühen: Astern, Chrysanthemen und Herbst-Anemonen natürlich, aber auch Bartblumen und Blaurauten, Prachtkerzen, Fetthennen, Goldruten, Katzenminzen, Staudenknöterich und so weiter. Durch den feuchten Sommer und warmen Herbst sind auch die Gräserblüten heuer besonders prachtvoll.
Andererseits wird der Garten durch die Herbstfärbung erst so richtig lebendig. Ungeschlagen sind da japanische Ahorne mit einem Feuerrot, das kaum zu glauben ist. Rot werden auch Spindelsträucher, der gewöhnliche Schneeball und Felsenbirnen. Das satteste Gelb hat der Ginkgo im Herbst, aber auch der Kuchenbaum, Lärche und die Kletterhortensie leuchten. Viele Rosen bekommen ein schönes Gelb bevor sie das Laub abwerfen und punkten zusätzlich mit roten Hagebutten.

Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris) mit Astern im Hintergrund

Außerdem verfärben sich auch einige Stauden im Herbst: rot werden z.B. Bergenien, die Sumpf-Wolfsmilch, Blutweiderich, Schneefelberich, manche Chinaschilf-Sorten und manche Storchschnäbel. Funkien, Lampenputzergras und der Blaustrahlbusch färben sich gelb.
Wem das jetzt zu bunt ist - ein Beet mit trockenheitsverträglichen Stauden und Gräsern behält auch im Herbst seinen silbrigen Charakter:

Ebenfalls in Weihenstephan im Oktober aufgenommen - trockenheitsresistente Gräser und Stauden

Same procedure as every year - ein Herbst-Teichputz, bei dem man alle Pflanzen (Seerosen und Unterwasserpflanzen, sowie Röhricht) bodennah abschneidet, erspart einem die Arbeit im Frühling, wo das Wasser noch kälter ist und die Pflanzen nicht mehr so greifbar sind, da sie über den Winter zerfallen.

Jetzt ist die ideale Pflanzzeit für Gehölze und Zwiebelblumen.
Außerdem müssen wir leider schon wieder ans Einwintern denken. Ende Oktober sollte alles ins Haus, das den Frost nicht mag. Nach dem ersten Frost sollten Dahlien, Canna und Gladiolen wieder aus der Erde und an einem kühlen Ort überwintert werden.

Die Vielfalt der Herbstfärbung in Bernd Hochwartners Garten

Liebe Grüße,

Claudia & Barbara Tögel

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