Gartenpost November

Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Gartens, wo ich samt meiner Frau fast jede freie Minute arbeite. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber mitten in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.

Hermann Hesse

Liebe Gartenfreunde,

Wir widmen die heutige Gartenpost dem wertvollsten im Garten. Dem Boden.
Er ist die Grundlage, auf dem alles wächst. Wenn er gesund ist, hat man schon viel für die Pflanze getan. Er beherbergt unzählige Bodenlebewesen, die für eine luftige Struktur sorgen, die Pflanzen unterstützen usw.
Durch einseitige Düngung, chemische Pflanzenschutzmittel und Verdichtung kann der Boden geschädigt werden - was wiederum vermehrt für Pflanzenkrankheiten sorgt oder Schädlinge einlädt.
Um Bewusstsein für all dies zu schaffen, ist das heurige Jahr zum "Jahr des Bodens" erklärt worden. Zerstörter Boden ist unwiderbringlich verloren.

Tipps zur Bodenpflege
Organische Dünger enthalten mehr als "nur" Nährstoffe. Sie haben oft eine bodenverbessernde und -belebende Wirkung.
Mulch vermindert nicht nur das Unkrautwachstum, er schützt den Boden vor Sonnenlicht und bei starkem Regen vor Verschlämmung bis die Pflanzendecke geschlossen ist. Übrigens gibt es viele Alternativen zum Rindenmulch: Holzhäcksel, Flachsschäben, Kaokaoschalen, Holzfasern, usw.

Bodenverbesserung
Altbewährte Gründüngung ist eine der effektivsten Methoden, vor allem bei verdichteten Böden. Pflanzen wie Phazelia, Luzerne oder Klee werden ausgesät, allein die Durchwurzelung sorgt für mehr Bodenleben und Sauerstoff. Im Gemüsegarten sind auch Ringelblumen und Tagetes (Studentenblumen) eine gute Zwischenkultur, da sie schädliche Nematoden vertreiben.
Kompostgaben versorgen den Boden mit Humus und Nährstoffen.

Übrigens, Boden macht auch glücklich! Es gibt Studien, die zeigen, dass so manche Bakterien in der Erde sich positiv auf den Serotonin-Gehalt auswirken, und somit entspannen.

Wer ein Laubnetz gespannt hat, darf es ruhig noch bis Anfang Dezember stehen lassen. Alle anderen tun gut daran, das Laub jetzt im Herbst noch aus dem Teich zu keschern.
Hast Du die Pumpe noch im Betrieb, denk dran, regelmäßig den Skimmer zu entleeren.

Zur Zeit ist es ja wieder relativ trocken. Kübelpflanzen und Tröge unbedingt gießen. Auch Nadelgehölze sollten nicht zu trocken in den Winter gehen.

Wenns jetzt wirklich kalt wird, denk dran, alle Wasserleitungen zu entleeren.

Jetzt ist noch eine gute Zeit, Gehölze zu pflanzen.
Wenn du junge Obstbäume hast, ist es besser, sie jetzt schon zu schneiden, da du ihnen dann nicht so viel Kraft wegnimmst. Alte Obstgehölze, die nicht mehr wachsen sollen, werden Ende Februar geschnitten.

Wenn das Wetter wieder feuchter wird, vergiss nicht, die Gräser zusammen zu binden. Ob du deine Stauden jetzt schon abschneidest, hängt davon ab, ob du viele Blumenzwieberl in deinem Garten hast. Grundsätzlich können die Pflanzen stehen bleiben, da sie so einen besseren Winterschutz haben und sich Nützlinge gut darin verstecken können. Allerdings ist es schwierig, dann zwischen Schneeglöckchen und Krokus die Stauden zurückzuschneiden.

Samenstände vom Wasserdost - Eupatorium fistulosum

Mit den Baustellen und Service-Arbeiten werden wir schön langsam fertig. Wenn du noch Wünsche hast, melde dich bald, da wir sonst Anfang Dezember in Winterpause gehen.

Liebe Grüße,

Claudia & Barbara Tögel

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